An der Schule „Lichtblick“ in Riesa-Weida werden Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung unterrichtet. Neben kognitiven Beeinträchtigungen haben es viele Kinder auch körperlich schwerer als Schüler anderer Schulformen.
Damit die Schülerschaft dennoch möglichst mobil sein kann, gibt es an der Schule seit vielen Jahren ein Schulbus. Er ist leider in die Jahre gekommen und stand wegen zahlreicher Reparaturen oft in der Werkstatt oder Garage. Schüler und Schülerinnen waren dadurch leider weniger mobil. Für Rollstuhlfahrer war der Bus gar nicht geeignet, da der entsprechende Platz zur Vergurtung fehlte. Daher sammelte die Schule über den schulischen Förderverein fleißig Spenden, um einen neuen Bus anschaffen zu können.
Eher zufällig trafen sich vor einem Jahr Schulleiter Sebastian Wippich und der Riesaer Unternehmer Ulrich Weber, Chef der Großenhainer Firma WeberBau, und fanden schnell einen Draht zueinander. Weber begeisterte sich für das Schulbusprojekt und lud als Mitglied des Riesaer Lions Clubs die schuleigene Trommelgruppe zu einer Charity-Veranstaltung ein. Dort konnte sich die Schule präsentieren und ihre Idee vom neuen Schulbus vorstellen.
Von dem, was danach passierte, ist Sebastian Wippich immer noch tief beeindruckt. Der Lions Club selbst und separat nochmals seine Mitglieder spendeten über den schulischen Förderverein für das Projekt. Nach der Veranstaltung erreichten den Förderverein zahlreiche weitere Anfragen von Unternehmen und Privatpersonen. Über die „Herzen für Hier-Aktion“ der Sparkasse wurden weitere Gelder gesammelt. Das Städtische Gymnasium Riesa unterstützte die Schule ebenfalls. Die Stadt Riesa konnte über den Verkauf des Altbusses weitere Gelder generieren und sicherte auch die Unterhaltung des neuen Fahrzeuges zu.
Am Ende kam eine Spendensumme von fast 30.000 Euro zusammen. „Sagenhaft!“ fällt dem Schulleiter dazu nur ein. Nun steht auf dem Schulhof ein nagelneuer Schulbus mit viel Platz und einer behindertengerechten Rollstuhlrampe inklusive Vergurtungssystem. Die Schülerinnen und Schüler sind über die neu gewonnene Mobilität regelrecht begeistert.
Ursprünglich wollte die Schule ein großes Dankesfest feiern. Lange Lieferfristen für den Bus und dann auch Corona machten diesem Anliegen einen Strich durch die Rechnung. Dennoch möchte es Schulleiter Wippich nicht versäumen, sich im Namen der gesamten Schüler- und Lehrerschaft und stellvertretend für den Förderverein herzlich bei allen beteiligten Personen für die Unterstützung bedanken. „Es zeigt, wie wichtig gerade auf regionaler Ebene gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität sind. Allein hätten wir dieses Projekt wohl in zehn Jahren nicht realisieren können. Durch das Bündeln vieler Kräfte ging es sehr schnell und hat uns als Schule sehr gerührt.“
Information: Föderschule "Lichtblick"