Nach mehr als zwanzig Jahren als Leiterin des Riesaer Obdachlosenheimes wurde Ute Grajek in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Oberbürgermeister Marco Müller würdigte ihren Einsatz für die Bewohnerinnen und Bewohner des Heimes, das sich besonders bedürftigen Menschen in unserer Bürgergesellschaft widmet: „Im Namen der Stadt Riesa danke ich Ihnen für Ihr unermüdliches Engagement.“
Horst Hofmann, Präsident des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), nannte das Haus an der Klötzerstraße „ein Vorzeigeheim, trotz der schwierigen baulichen Situation“. Das sei maßgeblich der Leiterin zu verdanken. Das DRK ist seit vielen Jahren Betreiber des Riesaer Obdachlosenheimes.
Mit klaren Richtlinien, aber vor allem viel menschlicher Zuwendung ist es Ute Grajek und ihrem Team gelungen, die Lebensbedingungen der aktuell 23 Bewohnerinnen und Bewohner („es waren früher mitunter auch deutlich mehr“, so die scheidende Leiterin) stets annehmbar zu gestalten und zugleich eine familiäre Atmosphäre im Haus zu schaffen. Außerdem wird im Haus die Ausgabestelle der Riesaer Tafel betrieben.
Neue Leiterin ist jetzt Lisa Smyrek. Die Sozialpädagogin aus Strehla war mehrere Jahre als Betreuerin in der stationären Jugendhilfe in Meißen tätig. Nach der Elternzeit suchte sie aber eine Aufgabe, bei der sich Beruf und Familie besser vereinen lassen. „Ursprünglich hatte ich die Obdachlosenbetreuung nicht im Plan, aber das Angebot hat dann einfach gut gepasst“, so Smyrek. Seit Anfang April wurde sie von Ute Grajek eingearbeitet, nun trägt sie selbst die Verantwortung im Haus.
Noch nicht erfolgreich war das gemeinsame Bemühen von Stadt und Betreiber um ein neues Domizil. „Leider sind noch nicht alle Wünsche wahr geworden, das ärgert mich ebenfalls“, so der Oberbürgermeister. Das vorgesehene Gebäude an der Speicherstraße kann vorerst nicht saniert werden, weil es einen Widerspruch eines benachbarten Unternehmens gegen die Baugenehmigung gibt. „Ich hoffe, wir können diese Unklarheiten in persönlichen Gesprächen bereinigen, da soll noch im Mai passieren“, sagte Marco Müller.