Viele konnten sich das noch vor wenigen Jahren überhaupt nicht vorstellen, nun ist es Realität: Der Riesaer Ortsteil besitzt wieder eine Kirche. Ende Juni wurde das in großen Teilen neu errichtete Gebäude feierlich eingeweiht. Weil der Andrang größer war, als der kleine, sehr geschmackvoll gestaltete Kirchenraum fasst, wurde der Gottesdienst auch nach draußen übertragen.
Vor 55 Jahren war die Canitzer Kirche geschlossen und in den 1970ern zu großen Teilen abgerissen worden. Die Idee einer Wiederbelebung entstand 2005, als sich tatkräftige Akteure im Förderverein zusammenfanden. Natürlich brauchten sie Geduld und Durchhaltevermögen.
Zunächst gelang die Notsicherung. Im Laufe der Jahre rang man sich dazu durch, das Gotteshaus nur in den Dimensionen der ersten romanischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert wieder aufzubauen. Alles andere war für allem finanziell nicht machbar. Die Außenmauern der 1697 errichteten Barockkirche sind jedoch erkennbar und vermitteln einen Eindruck, wie sich die Kirche über Jahrhunderte entwickelt hat.
Rund 400.000 Euro flossen in das Projekt. Es gab Fördermittel und zahlreiche Spenden. 70.000 Euro erkämpfte die Dorfgemeinschaft beim MDR-Wettbewerb „Mach Dich Ran“. Es wurde ein echtes Gemeinschaftswerk!
Die Kirche gehört zum Ev.-luth. Kirchspieles Liebschützberg und wird als Begegnungsstätte dienen. Mit Musik und Gesang wurde gefeiert – und am Ende stiegen Friedenstauben auf. Möge der Geist des Friedens, der uns gerade wieder umtreibt, auch von Canitz ausgehen.