Die Prozedur ist in jedem Jahr ähnlich. Aber das ist so bei Traditionen, deren Wert unstrittig ist. Mit der vertieften sportlichen Ausbildung in jeweils einer Klasse pro Schuljahr geht die Stadt Riesa einen außergewöhnlichen Weg, um das sportliche Niveau von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.
Natürlich ist die Suche nach Talenten ein, aber keineswegs der wesentliche Grund, den zusätzlichen Sportunterricht dieser Klassen finanziell, organisatorisch und personell abzusichern. Vor allem geht es in der Aktion „Sport ist Klasse“ darum, Bewegung zu fördern und gesunden Ehrgeiz, Mannschaftsgeist und Fairness zu vermitteln. Die Koordination von „Sport ist Klasse“ läuft komplett über den SC Riesa, weitere Vereine sind inhaltlich beteiligt.
Olympiastarter werden sicher nur ganz wenige der Aufgenommenen, betonte auch Dr. Thomas de Maiziére bei der Ernennung der neuen Sportklassen in der Kunsthalle des Städtischen Gymnasiums. Der ehemalige Bundesminister ist Schirmherr der Aktion. „Studien beweisen, dass Sport bessere Schulleistungen bewirkt - und dass alle gesünder leben, ist wichtigstes Anliegen der Aktion“, sagte er.
Insgesamt 60 sehr aufgeregte Kinder, Erstklässler der 4. Grundschule sowie je eine 5. Klasse der Oberschule am Sportzentrum und des Städtischen Gymnasiums wurden am Montag aufgenommen. Bei aller Sportverrücktheit bleibt auch für sie die Schule jedoch immer Nummer eins: „Wenn es in der Schule schleift, wird das Training zugunsten des Unterrichts reduziert“, erklärte die amtierende Schulleiterin Silke Zscheile vom Städtischen Gymnasium.
Riesas Oberbürgermeister Marco Müller bekundete den Willen der Stadt, auch künftig Trainerstellen zu finanzieren, ohne die das Ganze nicht funktioniert. „Den Übungsleitern und den Eltern, die sich um alles kümmern, gilt ein großer Dank.“