Helle Begeisterung herrscht bei den Mädchen und Jungen in der Förderschule „Lichtblick“ in Riesa-Weida: Der Zirkus ist da! Nicht irgendeiner, sondern der Projektzirkus „Simsalabim“. Dort werden die Kinder und Jugendlichen selbst zu Akrobaten, Dompteuren und Clowns und bereiten sich in einer Projektwoche auf zwei große Auftritte vor.
Am Freitagvormittag sind Kindergärten und Grundschulen aus Riesa an der Magdeburger Straße zu Gast. Um 17 Uhr folgt eine Vorstellung für die breite Öffentlichkeit, Eintritt kostet 8 Euro, für Schüler fünf Euro. Die Kinder freuen sich auf ein möglichst „volles Haus“.
Zirkus „Simsalabim“ kommt aus Herzberg/Elster und bietet Projektwochen für Kindertagesstätten und Grundschulen an. „Wir haben den Zirkus vor 17 Jahren mit einer Freundin gestartet, die auch eine Förderschule leitet, wir finden zu allen Kindern einen Zugang“, erklärt Carmen Leyseck. Ehemann Andreas, John, Roxana, Angelina, Oma Erika und sie selbst „stemmen“ das Familienunternehmen mit großem Einsatz. „Wir bauen alles selbst, nähen die Kostüme selbst, organisieren alles in Eigenregie“, so Andreas Leyseck.
Die Riesaer Förderschule wurde durch Flyer auf den Zirkus aufmerksam, Schulleiter Sebastian Wippich fühlte sich schon am ersten Tag im Entschluss bestätigt, das Projekt anzugehen: „Am Montag präsentierten die Zirkusleute zunächst selbst die komplette Vorstellung. Viele Kinder waren noch nie im Zirkus, die Begeisterung riesengroß.“ Danach konnten die Schüler wählen, in welchen Nummern sie mitmachen wollen. „Der Fakirauftritt ist besonders bei den Großen begehrt, das finden die cool“, so Andreas Leyseck. Andere werden als Luftakrobaten, Zauberer, Clowns und in Dressuren mit Tauben, Hunden oder Ziegen zu erleben sein.
Wichtig: Alle 78 Schülerinnen und Schüler zwischen 7 und 18 Jahren sind beteiligt, jeder erhält eine Aufgabe, auch Kinder mit Mehrfachbehinderung. „Sie haben im Rahmen der Ganztagsangebote schon im Vorfeld geübt, die Aufregung ist natürlich groß“, so der Schulleiter. Carmen Leyseck schildert den besonderen Effekt für alle: „Die Kinder zeigen Auftritte, die ihnen andere und sie selbst sich nicht zugetraut haben und schöpfen unheimlich viel Selbstbewusstsein.“
Am Dienstag und Mittwoch wird vormittags intensiv geprobt, sowohl im Zirkuszelt als auch in den Klassenzimmern und der Turnhalle. Am Donnerstag findet eine komplette Durchlaufprobe des rund zweistündigen Programms statt, bevor am Freitag mit den beiden Vorstellungen der Höhepunkt der Projektwoche steigt.