Im Dialog von Amtskollege zu Amtskollege zogen Oberbürgermeister Marco Müller und „Kinderspielstadt“-Bürgermeister Leon gemeinsam ein tolles Fazit der Festwoche zum 150-jährigen Bestehen der Schule an der Goethestraße.
Mit Unterstützung der Freizeitinsel Merzdorf stellten die Mädchen und Jungen eine „Kinderspielstadt“ auf die Beine, konnten sich täglich in diversen Berufen ausprobieren, übten den Umgang mit Finanzen und probten ein Festprogramm, das am Freitag vor „voller Hütte“ in der Turnhalle aufgeführt wurde. Neben humorvollen Präsentationen der Geschichte durch die Schüler selbst sorgten die Trommler für Stimmung. „Die gesamte Woche hat eine begeisternde Eigendynamik entwickelt und den Kindern und Jugendlichen wertvolle Erfahrungen vermittelt“, freute sich Schulleiter Matthias Strobel.
Für ganze 13.578 Taler konnte die Stadt Riesa im Jahr 1869 eine Knabenschule errichten. Wenngleich dieser Wert mit heutigen Zeiten schwer vergleichbar ist: Billiger ist es seitdem sicher nicht geworden. Das Haus an der Goethestraße war damals das zweite Schulgebäude in der Stadt und kann eine erstaunliche Geschichte aufweisen. Im Jahr 1919 durften erstmals auch Mädchen ins Haus, das damit Volksschule wurde. Nach dem 2. Weltkrieg, in dem das Haus als Lazarett genutzt wurde, besuchten Tausende junge Riesaer die Karl-Marx-Oberschule. Seit 1975 war hier die Hilfsschule beheimatet.
Heute besuchen 230 Kinder und Jugendliche die Schule zur Lernförderung, werden von dreißig Lehrkräften unterrichtet und betreut. „Allen die Chance auf eine bestmögliche Entwicklung der Persönlichkeit für das gesamte Leben zu geben – dieser Anspruch gilt hier ebenso wie an jeder anderen Schule unserer Stadt“, erklärte Oberbürgermeister Marco Müller.
Dank umfangreicher Sanierungsarbeiten Anfang der 2000er Jahre und der Erneuerung der Sportanlagen und des Schulhofes in den beiden vergangenen Jahren bestehen ordentliche Unterrichtsbedingungen. Dazu sind Schulsozialarbeiter, Begleiter für den Berufseinstieg und für individuelle Belange sowie technische Kräfte fürs Wohl und Wehe der Schüler zur Stelle.
Die Ganztagsangebote der Förderschule erstrecken sich vom Bogenschießen über Fußball, Puppenspiel und Holzbearbeitung bis zum Töpfern und Kochen. Am bekanntesten ist sicher die Trommelgruppe, ist sie doch nicht nur in Riesa zu erleben, sondern als Repräsentant unserer Stadt auch bei bundesweiten Schülerbegegnungen dabei.