In der Kinderkrippe Amselweg im Riesaer Wohngebiet Pausitzer Delle wurde am Donnerstag (3. Juni) der fünfte Gruppenraum eingeweiht. Damit hat die Krippe ihre Kapazität um 18 auf jetzt 82 Plätze erhöht. Für den neuen Bereich wurde extra eine zweite Etage auf den Küchentrakt aufgesetzt.
„Der Bedarf an Krippenplätzen ist einfach da, deshalb mussten wir unbedingt erweitern“, erklärte Krippenleiterin Andrea Groschopp. Neben dem lichtdurchfluteten Raum zum Spielen, Singen und Malen umfasst der Neubau im 1. Obergeschoss einen Raum für die Bettchen und den Bereich für Töpfchen, Toiletten und Waschbecken.
Der Bau war anspruchsvoll, denn die Deckenkonstruktion der Küche musste völlig neu errichtet werden, um den Belastungen der oberen Etage gewachsen zu sein. Folglich musste die Küche übergangweise ausziehen. Es gibt aber nur eine Firma in ganz Deutschland, die Containerküchen verleiht. Sie ist so gefragt, dass die Riesaer nur sechs Wochen lang einen Container nutzen konnten. Innerhalb dieser kurzen Zeit musste der Neubau in seiner Rohfertigung geschafft sein. In einer „Punktlandung“ gelang diese Leistung auf den Tag genau. „Alle Gewerke und auch unsere Mitarbeiter haben phantastisch gearbeitet“, lobte Andrea Groschopp.
Insgesamt haben die neue Etage und die Sanierung des gesamten, jetzt orange erstrahlenden Gebäudeteils rund 533.000 Euro gekostet. Den Großteil finanzierten der Bund und der Landkreis. Die Stadt Riesa steuerte knapp 11.000 Euro bei, der Träger selbst 53.300 Euro. Nach dem Bau des zweiten Rettungsweges im Jahr 2009 und der aktuellen Rekonstruktion wird im 3. Abschnitt für eine weitere halbe Million Euro der bereits vorhandene Bereich umfassend saniert. Vier Gruppenräume, zugehörige Sanitärbereiche und Nebenräume des 45 Jahre alten Hauses erhalten neue Elektrik, neue Fenster, eine Dämmung an Dach und Fassade und neue Bodenbeläge. Ende des Jahres 2010 soll inklusive neuer Außenanlagen alles vollendet sein.
Silvia Martick, Amtsleiterin für Kinder, Jugend und Soziales in der Stadtverwaltung, lobte die Arbeit der Träger der Einrichtung. „Die Krippe wird von einer Erzieherinnen-Initiative mit viel Herzblut betrieben. Das ist außergewöhnlich und sehr respektabel.“ Die Erzieherinnen identifizieren und engagieren sich außerordentlich mit ihrem Haus und natürlich vor allem mit ihren kleinen Schützlingen. „Wir arbeiten in Riesa mit allen Trägern unserer Kindereinrichtungen hervorragend zusammen, ich halte das auch über die Stadtgrenzen hinaus für beispielhaft“; ergänzte Finanz- und Sozialbürgermeister Markus Mütsch.