Während seines Besuchs in Riesa traf sich Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich am Dienstag auch mit Vertretern der Staatlichen Studienakademie und deren Praxispartnern aus der Wirtschaft sowie Studenten zu einem Arbeitsgespräch. In der Gesprächsrunde wurde über den Fachkräftebedarf und die Erweiterung des Studienangebotes entsprechend der regionalen Bedürfnisse diskutiert.
Riesas Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer erklärte „dass 95 Prozent der Absolventen übernommen werden und in der Region bleiben. Die Berufsakademie ist für 450 Studenten ausgelegt. Zurzeit studieren aber 700 Studenten und es müssen dennoch jedes Jahr viele Interessenten abgelehnt werden.“
Auf Grund dieser großen Nachfrage wird über eine mögliche Erweiterung des Studienangebotes entsprechend des regionalen Bedarfs nachgedacht. „Unsere Stadt hat eine lange Stahltradition, die Ansiedlung des Rohrforschungszentrums sowie die Wacker Chemie Nünchritz eröffnen die Möglichkeit für neue Studiengänge“, sagte Töpfer. Außerdem wurde auch eine denkbare Verknüpfung eines sportorientierten Studienganges für den Trainernachwuchs angesprochen. „Die BA hat noch ein großes Potential für die Zukunft“, so Prof. Heinz Zieger, Leiter der Studienakademie.
Ministerpräsident Tillich gab zwar keine konkreten Zusagen zu möglichen Erweiterungen des Studienangebots, betonte aber die Bedeutung dieser Studieneinrichtungen vor allem wegen des starken Praxisbezugs für die Lernenden: „Die Studienakademien sind ein wichtiger Teil unserer Studienlandschaft, weil sie stark regional verwurzelt sind“, erklärte er. Angesichts stark sinkender Abiturientenzahlen sei es wichtig, so Tillich, dass auch die Berufsakademien als Chance für ein qualitativ hochwertiges Studium den ihnen gebührenden Stellenwert bekommen.