Eine Delegation der Stadt Riesa unter Leitung von Oberbürgermeister Marco Müller weilte in der vorigen Woche auf Einladung von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière beim „Demografiegipfel“ der Bundesregierung in Berlin.
Die Bedeutung des Themas ist erkannt, das zeigte die Präsenz der Entscheidungsträger. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Minister Thomas de Maizière hielten die Bundesminister Barbara Hendricks (Umwelt), Christian Schmidt (Landwirtschaft) und Hermann Gröhe (Gesundheit) sowie Staatssekretärin Caren Marks (Familienministerium) Referate zu demografischen Berührungspunkten ihres jeweiligen Fachgebietes.
Den größten Teil der beiden Arbeitstage nahmen Workshops und der Ideenaustausch der acht Modellkommunen des bundesweiten Modellprojektes „Demografiewerkstatt Kommunen“ ein, zu denen auch die Stadt Riesa gehört. In diesem Projekt erproben die Städte und Gebietskörperschaften Strukturen und Prozesse, um mit den Herausforderungen des demografischen Wandels umgehen zu können. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Deutschen Fernsehlotterie.
„Die Ideen für die Lösung demografischer Probleme müssen alle gesellschaftlichen Bereiche umfassen. Ich freue mich sehr, dass auch unsere Region mit der Stadt Riesa am Modellprojekt beteiligt ist und mit hoher Kompetenz zum konstruktiven Austausch zwischen den Kommunen beitragen kann“, sagte Minister Thomas de Maizière, der zugleich Abgeordneter des Wahlkreises Meißen ist.
Das Projekt läuft bis 2020 und soll die Kommunen „demografiefest“ machen. Themenbereiche sind beispielsweise Selbständigkeit und Eigeninitiative der Menschen bis ins hohe Alter, aber auch die Partizipation der Jugend und Möglichkeiten, ihre Potenziale besser zu entfalten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind ebenso einer der Schwerpunkte, zu denen die Kommunen im Laufe des Projekts auch einen methodischen „Werkzeugkoffer“ entwickeln wollen. „Wir wollen Riesa als attraktive Stadt für alle Generationen weiterentwickeln. Das Modellprojekt kann uns dabei Impulse geben, die uns auch wirklich voranbringen“, so Oberbürgermeister Marco Müller.
Bereits am 9. März hatte im Riesaer Stadtmuseum die 1. Zukunftswerkstatt des Projekts „Demografiewerkstatt Kommune Riesa“ stattgefunden. Teilnehmer aus Wirtschaft, Schule, Verwaltung und Zivilgesellschaft erarbeiteten mit Unterstützung des Referats Demografischer Wandel beim Bundesfamilienministerium erste Projektideen.
Die Themenansätze zielen beispielsweise auf die stärkere Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit, die gezielte Entwicklung von Mehrgenerationsangeboten oder mögliche Verknüpfungen zwischen Stadt und Umland. Dabei steht immer die Gestaltung der Gesellschaft über alle Generationen hinweg im Mittelpunkt, das Projekt ist nicht auf eine Altersgruppe begrenzt. Aus den verschiedenen Ideen wird ein Werkstattplan erstellt, der die Grundlage für die weitere Arbeit bildet.
Neben Riesa gehören zum Modellprojekt „Demografiewerkstatt Kommunen“:
Stadt Adorf/Vogtl. – Sachsen
Kreis Dithmarschen – Schleswig-Holstein
Stadt Dortmund – Nordrhein-Westfalen
Kreis Düren – Nordrhein-Westfalen
Landkreis Emsland/Gemeinde Vrees ¬- Niedersachsen
Stadt Grabow – Mecklenburg-Vorpommern
Regionalverband Saarbrücken - Saarland