Die Bauzäune sollten eigentlich schon früher weggeräumt werden. Doch nahezu zeitgleich mit der geplanten Freigabe des Spielplatzes an der Glauchauer Straße brach die Coronakrise herein. Sie führte unter anderem zur Sperrung der Spielplätze, also blieben die Zäune länger stehen. Seit einigen Tagen ist die neue Anlage der Wohnungsgesellschaft Riesa (WGR) aber allen spielfreudigen Kindern zugänglich, können die Mädchen und Jungen die Klettergerüste und Schaukeln „erobern“.
Oberbürgermeister Marco Müller und WGR-Geschäftsführer Roland Ledwa schauten in der vorigen Woche persönlich vorbei und hörten von anwesenden Eltern viel Gutes: „Der Platz ist wunderschön“, war eine Äußerung, und „schön, dass auch an die ganz kleinen Kinder gedacht wurde.“ Neben diesem Bereich für die ganz Kleinen sind große Kletterkombination, Reck und zeitgemäße Wippplatten für die Größeren gedacht.
Optisch fühlt man sich ein wenig in Oliver Swifts Geschichten von Gulliver bei den Riesen im Land Brobdingnag versetzt: Geräte und Kletterobjekte sind als überdimensionale Grashalme, Buntstiifte und Pinsel gestaltet, eine Hütte zum Reinkriechen wie ein großer Fliegenpilz. Alles ist eben riesig in Riesa.
Die Wege wurden zum Teil erneuert und zusätzliche Verbindungswege geschaffen, ergänzt durch neu gepflanzte Bäume, Sträucher und Hecken. Einige Muttis und Vatis fragten nach fehlenden Papierkörben, doch die wird es leider nicht geben: Zu oft wird darin von einigen Zeitgenossen unter den Anwohnern illegalerweise Hausmüll abgeladen: „Deshalb orientieren wir darauf, dass die Besucher des Spielplatzes ihren Müll wieder mit nach Hause nehmen und dort entsorgen“, teilt das Unternehmen mit.
Der Spielplatz ist Teil der großflächigen Quartiersgestaltung durch die Wohnungsgesellschaft im Bereich Glauchauer und Zwickauer Straße. Dazu gehörte schon der Bau von 60 befestigten Parkflächen (inkl. einer Ladestation für Elektroautos durch die Stadtwerke Riesa) an der Zwickauer Straße im vorigen Herbst. Im Bereich des Wohn- und Wirtschaftsweges der ehemaligen Glauchauer Str. 4 a - f werden 15 weitere Carports geschaffen. Von den 450.000 Euro Gesamtkosten für alle Maßnahmen betragen kann die WGR 255.000 Euro durch Fördermittel des Programms zur städtebaulichen Erneuerung Stadtumbau Ost finanzieren.