Die behördlichen Auflagen in der Corona-Krise haben die gesamte Veranstaltungswirtschaft praktisch über Nacht lahmgelegt. Es droht eine Pleitewelle mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft.
Als Appell an die Politik, die Veranstaltungsunternehmen aller Bereiche nachhaltig zu unterstützen, erstrahlten am Montagabend Arenen, Museen, Theater und andere Orte der Kultur in 250 deutschen Städten in rotem Licht. Mit der dreistündigen Aktion „Night of Light“ setzten die „Macher“ ein imposantes Zeichen für eine vom Aussterben bedrohten Branche und riefen zum Dialog mit der Politik auf, wie Wege aus der dramatischen Lage entwickelt werden können.
„Uns war sofort klar, dass wir die Aktion bedingungslos unterstützen“, so FVG-Geschäftsführer John Jaeschke. Auch die Riesaer SACHSENarena wurde deshalb rot beleuchtet. Zuvor hatten sich Gastronomen, Veranstaltungstechniker, Tribünenbauer und andere Dienstleister aufgestellt, die enge Geschäftspartner der FVG und nun auch erheblich von der Krise betroffen sind.
„Allein bei uns wurden in der Arena sowie der Stadthalle ‚stern‘ seit März 27 Veranstaltungen abgesagt oder verlegt. Diese Einnahmen fehlen schmerzlich, da die Termine zwar nachgeholt werden, aber nicht zusätzlich stattfinden“, so Jaeschke. Die Hilfsprogramme für die Veranstaltungswirtschaft bestehen im Wesentlichen aus Kreditprogrammen, die jedoch nur neue Schulden darstellen und eine erneute Zahlungsunfähigkeit der betroffenen Unternehmen zur Folge haben können.
Die Veranstaltungswirtschaft ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt über eine Million Beschäftigte. „Allein an unserer Veranstaltungshalle hängen neben den Festangestellten der FVG zusätzlich 300 bis 500 Arbeitsplätze von Dienstleistern, Subunternehmen, aber auch Pauschalkräfte wie studentische Aushilfen, die auf diesen Zuverdienst angewiesen sind“, sagt der FVG-Geschäftsführer.
Das Hotel „mercure“, das einen Großteil seiner Gäste dank der Konzerte, Sportevents und Messen gewinnt, beteiligte sich ebenfalls an der „Night of Light“. Die Farbe Rot verkörperte dabei mehrere Aspekte: So sieht sich die Veranstaltungswirtschaft auf der „Roten Liste“ aussterbender Branchen, es herrscht Alarmstufe Rot - hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr! Rot steht zugleich für den flammenden Appell an die Öffentlichkeit und die Leidenschaft für die Profession – „Wir brennen für das, was wir tun!“