Der Riesaer Stadtrat hat sich am 11. November mit Flächen befasst, auf denen es künftig möglich sein wird, Photovoltaik-Kraftwerke zu errichten. Auch die Stadtwerke Riesa (SWR) haben ein solches „Eisen“ im Feuer. Dafür hatte sich das Unternehmen die Fläche des ehemaligen Kohlehandels an der Rostocker Straße gesichert.
Mit dem Ratsbeschluss zu Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wurden die formalen Voraussetzungen geschaffen, damit der städtische Konzern sich an der Ausschreibung um Fördermittel beteiligen kann. „Das ist ein wesentlicher Schritt zur Umsetzung unserer Strategie.“ freut sich Geschäftsführer René Röthig.
Neben den unmittelbaren operativen Aufgaben erarbeiteten die Stadtwerke eine strategische Ausrichtung, um unter sich ändernden Rahmenbedingungen auch langfristig erfolgreich zu agieren. Konkret haben die SWR die Entwicklungen in Klima-, Umwelt-, Wirtschafts- und Energiepolitik aufgenommen und für sich einen strategischen Entwicklungspfad abgeleitet. „Das ist keine Einzelleistung, vielmehr war die gesamte Leitung des Unternehmens eingebunden. Als wir kopfklar waren, wie wir uns den Entwicklungen stellen wollen, haben wir die Strategie mit dem Aufsichtsrat in einem sehr konstruktivem Prozess intensiv beraten“, so der Geschäftsführer.
Der Strategiebeschluss von 2019 weist den Weg hin zu einer Diversifizierung der Energieerzeugungstechnologien. „Sehr vereinfacht gesagt wollen wir, statt steigende Umweltabgaben zu zahlen, wodurch sich unsere Produkte verteuern, stärker in Technologien investieren, die keine oder weniger Abgaben, z.B. für CO2-Emissionen, erfordern. Dadurch können wir perspektivisch unseren Kunden preiswert regionale Energie nachhaltig anbieten“, erläutert Röthig. Das mag etwas simpel klingen, aber ein Konzernunternehmen wie die Stadtwerke Riesa konsequent durch viele Einzelmaßnahmen darauf auszurichten, ist ein komplexes Vorhaben, das langfristige Realisierungszeiträume erfordert.“
Zunächst richtete sich der Blick darauf, das Kraftwerksportfolio mit emissionsabgabenfreien Technologien zu ergänzen. Die Kraftwerke sind hocheffizient und sehr emissionsarm. „Dennoch wird dort Erdgas verbrannt, um Strom zu erzeugen. Da Wasserkraftwerke regional keine Alternative sein können, haben wir Wind- und Photovoltaik-Erzeugungsanlagen betrachtet und sind letztlich auf die Suche nach geeigneten Flächen für Photovoltaik-Module gegangen“, so René Röthig.
Schnell war klar, dass es einige Mitbewerber und derzeit einen „Run“ auf geeignete Flächen gibt. Dennoch fanden die Stadtwerke mit dem ehemaligen „Kohlehandel“ ein geeignetes Grundstück mit ca. 68.000 qm. „Damit besitzen wir das Flächenpotenzial für mehrere Megawattstunden CO2-emissionsabgabenfreien Strom im Jahr. Mit dieser Entwicklung zur Umsetzung des Strategiebeschlusses können wir sehr zufrieden sein.“ schätzt Röthig ein. Mit der Erneuerung der Turbine im Kraftwerk Merzdorf wir parallel dazu eine weitere komplexe Energieeffizienzmaßnahme realisiert.
Info: SWR