Der neunjährige Stanley war natürlich aufgeregt, meisterte die Situation vor den vielen Erwachsenen dann aber souverän: Als „Botschafter“ aller Kinder des Jugendhilfeprojektes der Volkssolidarität durfte er „sein“ Weihnachtspäckchen öffnen und freute sich über ein Flugzeug, Schal, Mütze und natürlich diverse Süßigkeiten.
So begeistert wie Stanley dürften viele Jungen und Mädchen reagieren. Gleich 327 Weihnachtspäckchen kamen bei der traditionellen Aktion des Riesaer Stadtbahnvereins und des Handels-, Gewerbe- und Verkehrsvereins zusammen. Die meisten Pakete waren altersgerecht gekennzeichnet, so dass die fleißigen Verteiler wissen, ob der Inhalt für Jungs oder Mädchen und auch für die entsprechende Altersgruppe geeignet ist.
„Rund 170 Päckchen werden an die Kinder der von uns betreuten Familien vergeben“, erklärt Dr. Gitta Frensel, die Leiterin des Jugendhilfeprojektes. Die weiteren Geschenke erhalten die Förderschule „Lichtblick“, der Hort „Regenbogen“ sowie die integrativen Kindergärten „Bärenfreunde“ und „Kinderland“ in Weida. Zu hoffen bleibt, dass die Übergabe auch trotz der aktuellen Schließungen organisiert werden kann.
So viele Kinder wie möglich zu beschenken, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, ist Anliegen der Aktion. Der diesjährige „Rekord“ war nicht das vorrangige Ziel, so etwas ist nicht planbar. „Aber das Engagement vieler Riesaerinnen und Riesaer ist beeindruckend, man weiß gar nicht, was man sagen soll“, so Dr. Frensel.
In der RIESA Information wurden die meisten Päckchen gesammelt, aber viele Menschen seien auch einfach beim Jugendhilfeprojekt auf der Stralsunder Straße vorbeigekommen. „Riesa ist da wirklich etwas Besonderes!“ Zahlreiche Unternehmen sind schon seit Jahren dabei, aber vor allem ist die Aktion ein großes Anliegen vieler Bürger unserer Stadt. „Es ist vielen eine echte Herzenssache, gerade jetzt, wo die sozialen Kontakte eingeschränkt sind“, freute sich auch Andree Schittko vom Stadtbahnverein.
Durch Corona und die geltenden Einschränkungen gestaltet sich die Betreuung der Kinder in den bedürftigen Familien derzeit besonders schwierig: „Aber die Kinder brauchen uns ja, wir können hier nicht einfach zumachen“, sagt Sandra Arlt-Riehle, die zwölf Familien betreut. So kommen die Geschenke der Riesaer gerade recht, damit die Weihnachtszeit auch unter schwierigen Umständen ihre schönen Seiten entfaltet.
Für das kommende Jahr hoffen alle auf eine Entspannung der Lage. Dann können auch die 500 Euro gut angelegt werden, die die Mitarbeiter der Volksbank Riesa zusätzlich spendeten: „Es ist unser größter Wunsch, dass unser Zirkusprojekt 2021 wieder stattfinden kann“, hat Dr. Gitta Frensel schon einen klasse Verwendungszweck im Blick.