Die Laufbahn des Leichtathletikstadions in der Pausitzer Delle war schon beim Umbau der Anlage 1997 ein Streitpunkt. Die Qualität des Kunststoffbelags sollte Weltklasseniveau besitzen, so der Wunsch der meisten, die darüber entschieden.
Entsprechend fiel die Dimension aus: Acht Rundbahnen, im Sprintabschnitt sogar zehn, eine Top-Anlage, belegt mit Kunststoff des gleichen Fabrikats, auf dem 1996 die Olympiasieger von Atlanta ermittelt wurden.
Einige Visionen nationaler und gar internationaler Wettbewerbe in Riesa wurden allerdings keine Realität. Für die Leichtathleten der heimischen Vereine und der gesamten Region ist das „Delle“-Stadion aber eine viel und gern genutzte und außerdem dringend notwendige Sportstätte, namentlich für die Nachwuchsförderung.
Die acht Bahnen sind für deren Ansprüche nicht zwingend nötig, viel wichtiger ist die Qualität des Untergrundes. Und da hapert es seit geraumer Zeit: Der Unmut der Sportler und Trainer war unüberhörbar, denn der Verschleiß erhöht auch das Verletzungsrisiko.
Eine komplette Neuverlegung des Bahnbelages inklusive der Anlaufbereiche für Sprung und Wurf ist 24 Jahre nach der Neueröffnung unumgänglich. Das sah auch der Riesaer Stadtrat so und beschloss die Erneuerung des Belags. Das beste Angebot gab eine Firma aus Weimar ab, die bis Ende Juni 2022 sowohl die Bahn als auch die Segmente (das sind die Bereiche zwischen dem Rasenplatz und den Kurven) sowie die Weitsprunganlage direkt vor der Haupttribüne erneuern wird.
Im Zuge der Baumaßnahme verkleinert man die bisherige „Kampfbahn Typ A“ auf eine vom Typ B, so dass in Zukunft nur noch sechs Laufbahnen vorhanden sind. Die Kosten belaufen sich auf 1,13 Millionen Euro, 50 Prozent leistet der Freistaat Sachsen über die Sportförderrichtlinie als Zuschuss. Während der Bauarbeiten wird dennoch ein eingeschränkter Sportbetrieb möglich sein.