Die guten Nachrichten zuerst: Das neueste Kommunalprofil bescheinigt Riesa, dass die Arbeitslosenzahlen in der Stadt seit 2011 konstant gesunken sind. Ein Wert, der trotz der Corona-Auswirkungen von 2020 über 10 Prozent ausmacht.
Zurückgegangen ist damit zugleich die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Und: Riesa bietet zunehmend Arbeitsplätze für Bewohnerinnen und Bewohner seiner Umlandgemeinden. Deutlich mehr Menschen als noch vor zehn Jahren pendeln täglich zum Arbeiten in die Stadt.
Zahlen und Fakten wie diese präsentierte dieser Tage im Rathaus das GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH. Dabei ging es sowohl um wirtschaftliche Parameter als auch um Untersuchungen in Bereichen wie Bildung, Wohnen, soziale Teilhabe und anderes mehr.
Referentin Sandra Jurasszovich hielt auch mit Besorgnis erregenden Fakten nicht hinterm Berg: Nach wie vor werden in Riesa weniger Menschen geboren als Menschen versterben. Zugleich wächst der Anteil betagter Menschen in der Stadt rapide: Jeder bzw. jede Fünfte in Riesa ist mittlerweile älter als 75 Jahre. Und natürlich sind ältere Menschen willkommen, die einstmals ja diese Stadt mit aufgebaut haben. Sorge ist nun dafür zu tragen, dass die Gesundheits- und Pflegeangebote vor Ort mit dem steigenden Bedarf Schritt halten. Für mehr Barrierefreiheit zu sorgen, kommt wiederum auch der jüngsten Generation der Stadt entgegen.
Spielerische Stadtgestaltung
Untersuchungen dieser Art, die Analyse von Stärken, Chancen und Schwächen der Stadt bilden als sogenanntes Kommunalprofil die Grundlage für Riesas Agieren innerhalb der „Zukunftswerkstatt Kommune“. Das mit Bundesmitteln geförderte Projekt trägt dem Umstand Rechnung, dass in die Entwicklung von Zukunftsperspektiven mehr denn je die Bewohner der Städte selbst mit eingebunden werden müssen - Stichwort Bürgerbeteiligung.
Nachdem in vergangenen Beteiligungs-Prozessen vornehmlich Riesas jüngere Einwohner gefragt waren, sollen 2022 Riesas ältere Bürger mit ihren Vorschlägen und Überlegungen für eine liebenswerte und zukunftsfähige Stadt zum Zuge kommen. In moderierten Zukunftswerkstätten werden im kommenden Jahr Ideen gesammelt, begutachtet und idealerweise auf den Weg gebracht.
Maßgeblich unterstützt werden Herangehensweisen wie diese auch von Innenstadtmanagerin Anja Dietel. Mit Blick auf Riesas jüngste Generation stellte sie Mitte November einen Fragebogen zu einem neuen Innenstadt-Spielplatz ins Netz (www.buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/riesa). Gewissermaßen eine erste „spielerische“ Möglichkeit dafür, wie Großeltern und Enkel gemeinsam ein Stück Stadt mitgestalten können.
(ks)