Die Skaterampen sind schon seit Wochen „in Betrieb“. Weil der neue Generationenpark an der Merzdorfer Straße in Riesa nicht eingezäunt ist – er soll ja offen für alle sein -, haben die meist jugendlichen Künstler auf rollenden Brettern die Anlage längst in Besitz genommen. Seit wenigen Tagen ist der Park nun auch offiziell freigegeben.
Wo früher ein Jugendclub und eine Kindertagesstätte standen, wurde eine 1,6 Hektar große Freizeitfläche geschaffen. um sich zu treffen, aktiv zu sein oder zu entspannen. Ziel für das Areal war die Gestaltung eines Aufenthaltsortes für alle Generationen. Anlagen für sportliche Aktivitäten sollten gleichberechtigt neben ruhigeren Bereichen entstehen.
Natürliche Gegebenheiten wie zahlreiche große Bäume, die dem Grundstück einen parkähnlichen Charakter verleihen, und vorhandene Geländemodellierungen wie Hügel waren dabei unbedingt zu erhalten. Im Jahr 2019 wurden die Pläne in zwei Bürgerforen vorgestellt. Zahlreiche Wünsche der Menschen aus Gröba und Merzdorf konnten berücksichtigt werden. Die eigentliche Bauzeit erstreckte sich von Mitte Mai bis Ende November 2021.
Im Aufenthaltsbereich um das ehemalige Telekomgebäude findet man eine Chill-Ecke mit „jugendgemäßen“ Sitzgelegenheiten, die besonders als Rückzugsnische für Mädchen gedacht sind. Daneben steht ein Kletterreck mit Vogelnestschaukel für kleinere Aktive. Nahe des Eingangs wurde mit einer Holzpergola und „ordentlichen“ Bänken ein Aufenthaltsbereich z. B. fürs Grillen geschaffen. Eine Tischtennisplatte lädt zum Spiel ein.
Im Nordostteil hat sich durch den Abriss des ehemaligen Kindergartens eine größere baumlose Fläche ergeben. Hier befindet sich jetzt die Skateranlage. Bei der Planung wurde eng mit dem Verein „Hot Wheels“ e.V. zusammengearbeitet. Zwei Betonwände dienen sowohl als Lärmschutz in Richtung Wohngebiet als auch als Graffitiwände. Ein Beachvolleyballplatz komplettiert den „Aktivbereich“, dort findet sich sogar ein besonders origineller Papierkorb.
Den größten Teil der neuen Anlage nimmt der Park ein. Die alten Bäume wurden größtenteils erhalten, aus Sicherheitsgründen aber behutsame Schnittmaßnahmen durchgeführt. Ein Weg im freundlichen Gelbton schlängelt sich quer durchs gesamte Gelände.
Zwei Liegebänke unter den Bäumen dürften besonders an heißen Tagen willkommene Ruheplätze sein. Die beiden vorhandenen Erdhügel wurden verbunden und weitere Hügel modelliert. Entlang der Wege stehen auch einige höhere, altersgerechte Bänke. Am östlichen Eingang und am Gebäude befinden sich Aufstellflächen für Fahrräder und Kinderwagen.
Mehrere Beete unterstützen den Parkcharakter der Anlage. Darin wurden 5.500 Frühblüher versteckt sowie 3.350 Gräser und 639 Stauden gepflanzt. Außerdem kamen 17 Laubbäume und 167 Sträucher in die Erde. Die Rasenflächen wurden fast komplett neu und mit verschiedenen Sorten wie Sportrasen, Schattenrasen sowie Flächen mit Wildkräutern angelegt. Noch in Arbeit ist das einstige Telekomhäuschen. Hier werden die WC-Anlagen umgebaut sowie eine moderne Elektrik und neue Fenster und Türen installiert.
Die Kosten für die Gestaltung des Generationenparks betragen rund 537.000 Euro (512.500 Euro Generationenpark, 24.500 Euro Telekomgebäude). Die Maßnahme wird mit EU-Mitteln im Rahmen der Förderung „EFRE-Gebiet Merzdorf“ (Integrierte Stadtentwicklung EFRE 2014-2020) finanziert. Dank des Fördersatzes von 80 Prozent (entspricht ca. 430.000 Euro) konnte die Stadt Riesa für gut 107.000 Euro Eigenmittel ein herausragendes Projekt zur Verbesserung der Lebensqualität in Gröba/Merzdorf realisieren.