Wer mit offenen Augen durch diesen Sommer geht, dem bleibt es nicht verborgen: Unsere Flüsse führen immer weniger Wasser, Bäche und Seen drohen auszutrocknen. Angesichts dieser dramatischen Situation musste das Kreisumweltamt jetzt mit sofortiger Wirkung ein striktes Verbot jeglicher Wasserentnahme aus den genannten Oberflächengewässern erlassen.
Die derzeitige Dürresituation hat zu Werten geführt, die in unseren Breiten in den letzten 30 Jahren nicht gemessen wurden. Einzelne Gewässer sind bereits ausgetrocknet, Besserung ist nicht in Sicht. Gärtnerinnen und Gärtner sind angehalten, absolut sparsam und wirklich nur das Notwendigste zu bewässern, nach Möglichkeit mit Wasser aus Regentonnen und Zisternen. Mulchen hilft, den Boden abzukühlen und gegen Austrocknung zu schützen. Fachleute weisen darauf hin, dass selteneres, dafür aber stärkeres Bewässern die Pflanzen dazu anregt, sich tiefer in der Erde zu verwurzeln. Unbedingt verzichtet werden sollte angesichts der zunehmenden Wasserknappheit auf das Wässern von Rasen und auf Rasensprenger überhaupt. Viele Menschen beherzigen jetzt schon, keinesfalls in der größten Hitze, sondern nur morgens oder abends zu gießen.
Für Flüsse, Bäche und Seen führt der niedrige Wasserstand dazu, dass sie durch eine verminderte Selbstreinigung immer mehr verschlammen. Dadurch fehlen den im Wasser lebenden Tieren Rückzugsorte. Die erhöhte Wassertemperatur führt zudem zu einer abnehmenden Sauerstoff-Löslichkeit und ist damit u.a. für Fische ein zusätzlicher Stressfaktor. Beschleunigt wird hingegen das Wachstum der Algen. Diverse weitere Faktoren können über kurz oder lang zu höheren Aufwendungen für die Trinkwasseraufbereitung führen.
Angesichts all dieser komplexen Folgen appellieren zuständige Stellen und Verbände dringend an die Vernunft und das gemeinsame Verantwortungsgefühl aller Bürgerinnen und Bürger zum sparsamen Umgang mit Wasser.